Donnerstag, 29. Mai 2014

Schnitzel-Trend

Heute wirft sich das Schnitzel flott in Schale: Zu dem Cornflakes-Design passen wunderbar die kleinen Akzente aus Petersilie. In solch einem Outfit steigt man dann natürlich auch nicht mit gewöhnlichem Butter in die Pfanne sondern mit Kaergarden Pikant in der Sorte Knoblauch.


Fazit: Auch wenn das Endprodukt ein wenig dunkel wird ist das Anbraten in Kräuter- oder Knoblauchbutter ein echter Geheimtipp.

Dienstag, 27. Mai 2014

Mozzarellabomben

Die gefüllten Mozzarellakugeln nach einem alten Rezept von Horst Lichter aus der Sendung "Lanz kocht" wollte ich schon ewig einmal nachkochen. Der Käse wird dabei in der Mitte durchgeschnitten und ausgehölt, danach wird das Innenleben mit getrockneten Tomaten und Kräutern vermischt wieder eingefüllt und die Kugel geschlossen. Speckstreifen halten das Gebilde zusammen, während man es in der Pfanne leicht anbrät. Soweit so lecker, aber in der Ausführung hapert es doch noch ganz schön. Zum einen war die Kugel zu groß, sodass der Speck sie nicht in vollem Umfang umschließen konnte. Außerdem erwies sich der Büffelmozzarella für eine solche Zubereitung als weitgehend ungeeignet, da er im Gegensatz zu seinem Verwandten aus Kuhmilch viel weicher ist und deshalb schon bei der Vorbereitung aus der Form gerät, bevor der in der Pfanne dann fast völlig zerfließt und in einer Käsesoße weiterbrutzelt (was wiederum der Knusprigkeit des Specks wenig zuträglich ist).



Fazit: Optisch wenig ansprechend, ist das Endprodukt zwar geschmacklich sehr gut, aber nochmal muss man diese Prozedur nicht haben.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Vedi Venezia

Dass Italien das bevorzugte Reiseziel für Schweinefleisch ist haben wir schon festgestellt. Diesmal trifft es sich mit Zucchini und Kirschtomaten an der venezianischen Ponte di Rialto zu einem romantischen Dinner. Gemeinsam mit den Fussili schwelgen sie in einer Sahnesoße, die tatsächlich jedoch aus sahnigem Schmelzkäse besteht und sich sanft an die Nudeln und das Fleisch samt Begleiter schmiegt. Ein paar Champignons gesellen sich noch zu der fröhlichen Runde und fertig ist ein Gericht, dass auf ganzer Linie begeistert.


Fazit: Diese Komposition zergeht förmlich auf der Zunge und nimmt uns mit auf Kurzurlaub.

Dienstag, 20. Mai 2014

Da is' was los im Mund

Auch wenn hier das Rezept wiedermal eine grobe Empfehlung ist, das Kochbüchlein heißt "Kochen mit Gewürzen" - und genau das ist Programm: Nachdem die Putenschnitzel mit Salz und Zitronen- (bzw Orangen-)Pfeffer schön gebräunt wieder aus der Pfanne gestiegen sind, nehmen die Zitronenscheiben ihren Platz ein und legen sich ebenfalls eine hübsche Farbe zu. Wenn man ihnen auch noch eine kleine Massage verpasst, spart man sich den zusätzlichen Zitronensaft, der jetzt in der wiederum geleerte Pfanne zusammen mit Weißwein und Sahne die Soße bilden soll. Das Ganze wird etwas eingekocht, gebunden, abgeschmeckt und erhält sodann Besuch von eingelegten grünen Pfefferkörnern. Derweil spielt in einer anderen Ecke der Küche der Salat mit den Wasserbällchen, die mir als Tomaten verkauft wurden, in einem See aus selbstgemachtem Estragonessig und Olivenöl, in dem auch noch ein bunter Pfeffermix mit Kornblumen schwimmt. Schließlich finden alle Teile ihren Weg auf den gemeinsamen Teller und wetteifern im Mund um den intensivsten Geschmack.



Fazit: Das Essen ist bestimmt vom Wechsel aus *-ui- ist das sauer* und *Ah! ist das scharf*, dann nämlich wenn sich entweder ein Zitronenstück oder eben ein Pfefferkorn auf die Gabel verirrt.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Weber - Das Grillseminar

Wenn einem an der Uni kein Kurs zusagt, muss man sich eben andernorts umsehen. Zum Beispiel bei einem Grillseminar der Firma Weber. Der Nachteil natürlich ist, dass man den anders als in der Uni extra bezahlen muss, dafür bekommt man aber auch was zu Essen. Genau genommen bekommt man viel zu viel, denn kein normaler Mensch kann soviel essen! Aber der Reihe nach:
Bei meinem Glück habe ich mich ohne es zu wissen für das Fleischmenü angemeldet, das übrigens im allwettertauglichen überdachten Hinterhof der Firma Brandl in Eitensheim zubereitet wurde. Gegrillt wurde unter Mitarbeit der Semiarteilnehmer:

     1. Geräucherte Nürnberger
Als Demonstration des neuen Smokers nett angedacht, aber geräucherte Würstchen braucht wirklich kein Mensch. Der Geschmack ist nichtssagend und kommt eher den vertrockneten Vertretern nahe, die man in der fettigen Pfanne vergessen hat.
          > Amuse-Gueule: 2 Nürnberger Würstchen

     2. Flanksteakfajita
Nachdem Paprikastreifen im Wokeinsatz des Weber Gourmet BBQ System angegrillt und mit Maggi Texicana Salsa vermengt waren, wurden sie zusammen mit separat gegrilltem Flanksteak in dünnen Streifen ordentlich in einem fertigen Wrap verpackt.
          > Vorspeise: 1/2 Wrap

     3. Hähnchenbrust mit gefüllter Paprika
Das Hähnchen wurde mit einem Pfefferminzblatt und Speck nach Saltimbocca-Art gepackt und in Gruppen auf die großen freihängenden Spieße gesteckt; in die Paprikahälften kam eine fetahaltige Creme.
          > 2.Vorspeise: 1 Hühnerbrust und 1/2 Paprika

     4. Das perfekte Steak mit gegrillten Romanaherzen
"Das perfekte Steak" ist natürlich eine ambitionierte Ansage und bildete sozusagen das Herzstück der ganzen Veranstaltung, denn es wurde im Laufe des Abends immer mal wieder bearbeitet. Zurecht, denn wofür hat man einen Grill, wenn nicht für ein schönes Stück Fleisch? Alles andere ist nettes Beiwerk, aber - um als Anti-Vegetarier zu sprechen - von Salat und Gemüse allein wird man eben nicht satt. Demnach ist es durchaus im Sinne der Kusrteilnehmer diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit zu schenken. In der Tat war das Ergebnis am Ende nicht zu verachten, wobei ich mir nicht anmaßen würde es als "perfekt" zu bezeichnen, da ich schon anderes Fleisch gegessen habe und daher weiß wie ein Steak auch schmecken kann. Um vom Grundprodukt abzusehen, dass naturgemäß in einem Kurs nicht den Anspruch haben kann wie man ihn sich zuhause gönnen mag, ist der Weg aber zumindest annähernd "perfekt" vorgezeichnet. (Annähernd deshalb, da ich trotz der Überzeugungsarbeit des Kursleiters mein Fleisch nie vorher salzen würde.) Was den zweiten Teil des Gerichts angeht: Nicht nur, dass die Salatherzen blitzschnell gemacht sind, sie schmecken phantastisch und wären noch besser, wenn man reinen Balsamico statt der verdickten Creme näme.
          >Hauptgang: 3 Streifen Entrecôte und 1/4 Salatherz

     5. Bardiertes Hüftsteak mit gefüllter Kartoffel und Gorgonzolasauce
Das Fleisch bei diesem Gang war erwartungsgemäß gut, schon allein wegen des Speckmantels; die Kartoffeln waren aber sogar noch besser. Die gekochten Knollen wurden zunächst in halbe dicke Scheiben geschnitten und dann mit Speck dazwischen wieder zusammengebaut, bevor sie in einem Gestell auf den Grill kamen. Der Speck bleibt dabei für meinen Geschmack etwas roh, aber das müsste sich mit einem längeren Aufenthalt im warmen Grill beheben lassen, denn den blassen Kartoffel schadet etwas mehr Farbe gewiss auch nicht. Von der Gorgonzolasoße kann ich leider nichts berichten, da ich sie, wie übrigens viele andere auch, nicht probiert habe, weil ich keinen Gorgonzola mag. Edelschimmelkäse ist eine Klasse für sich, entweder man liebt ihn oder man hasst ihn und ich bin mir nicht sicher, ob ein Kochkurs der richtige Platz für ein derart polarisierendes Lebensmittel ist.
          >2. Hauptgang: 1 kleines Hüftsteak und 1/2 Kartoffel mit Soße

     6. Fruchtiger Ebelskiver
Den Namen dieses Desserts versteht man wohl nur wenn man einen Weber Grill hat oder zumindest mit den Produkten vertraut ist. Es handelt sich wiederum um einen Einsatz für das Gourmet BBQ System, benannt nach einem dänischen kugelförmigen Pfannkuchen. Das Küchlein war wirklich sehr gut und so locker, dass man trotz überdeutlichem Völlegefühl noch mindestens eins geschafft hat. Der fruchtige Anteil muss allerdings irgendwo auf dem Weg verloren gegangen sein, denn meines bestand nur aus Teig, was aber kein unbedingter Nachteil sein muss.
          > Dessert: Kleinkuchen


Ich denke man kann sich in seinem geistigen Magen ganz gut vorstellen, dass es selbst für einen guten Esser schwer wird, das hier Aufgezählte alles zu essen. Außerdem ist der Menüvorschlag natürlich von einer Privatperson kaum in aller Ausführlichkeit nachzumachen, da der Normalgriller keine sieben Grills zuhause herumstehen hat. Einzelne Auskopplungen natürlich sind zur Nachahmung durchaus zu empfehlen und dürften dank umfassenden Erklärungen und der mitgegebenen CD auch zuhause kein Problem darstellen.


Fazit: Erstens habe ich festgestellt, dass ich einen verwöhnten Gaumen habe, vor allem was Fleisch angeht. Zweitens geht der Trend offenbar zum Zweitgrill, denn bei der Vielfalt der grillbaren Gerichte fällt die Auswahl schwer und bei einem kompletten Menü mit Beilagen wird es schnell sehr eng auf dem Rost. Drittens ist das Weber© Grillseminar natürlich eine verkaufsfördernde Veranstaltung, da man gezeigt bekommt was mit den richtigen Gadgets alles möglich ist. Trotzdem lernen unerfahrene Griller wie vermeintliche Experten viel von der richtigen Befeuerung, übers eigentliche Grillen bis hin zur Reinigung des Kochgeräts. 

Samstag, 10. Mai 2014

Anstich

Endlich hat die Spargelzeit auch in unserer Küche begonnen! Aber statt traditionell die weißen Stangen mit Sauce Hollandaise und Schinken zu servieren, wird letzterer kurzerhand duch Kalbsfilet ersetzt, die Sauce mit ein bisschen Zitrone verfeinert und der selbst Spargel mächtig aufgehübscht:
Der Hauptakteur des Gerichts wird zunächst normal gekocht in Salz-Zucker-Wasser, bevor er in handlichere Stücke geschnitten in geschmolzenem Zucker geschwenkt und mit Orangensaft und dem vorher aufgefangenen Kochwasser abgelöscht wird. Das Ganze wird noch mit Chili und Muskatnuss abgeschmeckt und zum Schluss mit Petersilie bestreut. Heraus kommt eine wahre Geschmacksbombe, denn was man als einfaches Spargelstück in den Mund schiebt, erweist sich zunächst als sehr süß bevor es sich beim Runterschlucken als ziemlich scharf entpuppt.



Fazit: Schon allein wegen der Erfahrung, dass etwas im selben Moment zuckersüß und höllischscharf schmecken kann lohnt sich dieses Rezept aus dem Maggi Kochstudio.

Dienstag, 6. Mai 2014

The bitter truth

Nach einer längeren Pause und einem heimtückischen Angriff auf meine Geschmacksnerven mit Fertig-Salat aus dem Eimer, geht die Bewährungsprobe in die nächste Runde.
Welsfilet mit Kartoffelkruste - das erinnert zunächst einmal an die Fastenspeise von Karfreitag, ist aber um ein vielfaches besser ausgefallen. Der Fisch wird hier eigens gewürzt mit Salz, Pfeffer und ein bisschen Zitronensaft; die Kruste aus Kartoffelbrei bräunt im Ofen an den Spitzen und bleibt ansonsten innen cremig. Eine "Kruste" ist es zwar nicht gerade, aber als Topping richtig gut.
Die Probleme liegen eigentlich mehr in der Soße, bei der Knoblauch und Schalotten mit hellem Bier, Wermut und Zuckercouleur gekocht werden sollten:
     1. Knoblauch und Schalotten möchte ich in aller Regel doch ein wenig angebraten
     bevor sie in Flüssigkeit ertränkt werden.
     2. Ich hatte kein helles Bier und hab deshalb dunkles genommen, was sich
     zusammen mit dem Wermut als unglaublich bitter erweisen sollte und wohl eher
     für Pils-Fans geeignet ist.
     3. Färbende Zusatzstoffe wie Zuckercouleur brauche ich eigentlich nicht in
     meinem Essen.
Folglich habe ich für meine Soße zuerst Zucker geschmolzen (um mich wenigstens grob an das Rezept zu halten) und dann Knoblauch und Schalotten kurz angebräunt, bevor der Alkohol dazukam. Nachdem alles schön gekocht hatte wurde es rezeptgemäß noch mit Sahne und ein wenig Butter angerührt. 



Fazit: Der Wels verträgt die kräftige Soße durchaus und die Kartoffeln schwächen den Geschmack auch nocheinmal ab; trotzdem ist das Gericht nur etwas für wahre Freunde des Bitteren.